Cybervorfälle werden zum größten Geschäftsrisiko

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Die Allianz erhebt jährlich, wovor sich Unternehmen am meisten fürchten. Weltweit wird das Risiko, Opfer einer Cyberattacke zu werden, mittlerweile am relevantesten eingeschätzt.

Das Allianz Risiko Barometer 2020 kommt zu der Erkenntnis, dass Cybervorfälle zum ersten Mal das größte Geschäftsrisiko für Unternehmen weltweit darstellen. Etwa 40 Prozent der etwa 2.700 Studienteilnehmer aus mehr als 100 Staaten hielten Gefahren aus dem IT-Bereich für die relevantesten Risiken. An zweiter Stelle rangieren jedoch schon Betriebsunterbrechung mit 37 Prozent, die aber in der digitalisierten Gesellschaft sehr eng mit Cyberrisiken verbunden sein können. Besonders in der deutschen Wirtschaft rangiert die Furcht vor klassischen Betriebsunterbrechungen noch vor der Risikoeinschätzung eines Cyberangriffs. Jeder zweite deutsche Befragte hielt die Betriebsunterbrechung für das größte Risiko und 44 Prozent votierten für Cyberrisiken auf Platz eins. Auf den Plätzen drei bis fünf rangieren die Sorgen vor rechtlichen Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld, die Gefahr von Bränden und Explosionen sowie die Furcht vor Naturkatastrophen im Allgemeinen.

cybervorfälle

Eine Million Daten weg, 42 Millionen Dollar weg

Weltweit werden Unternehmen mit immer ausgeprägteren und kostenintensiveren Datenskandalen sowie einem Anstieg von Cyber-Erpressung und Spoofing-Attacken konfrontiert. Zusätzlich haben strengere Datenschutzvorgaben zur Folge, dass höhere Bußgelder gezahlt werden müssen und es öfter zu Schadenersatzklagen kommt. Nur zum Vergleich: ein Datendiebstahl bei dem mehr als eine Million Datensätze verloren gehen verursacht aktuell einen durchschnittlichen Schaden in Höhe von 42 Millionen US-Dollar. Dies entspricht laut Erhebung des Ponemon Institute einem Anstieg von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Betriebsunterbrechungen resultieren aus Cybervorfällen

Doch auch der Trend zu Betriebsunterbrechungen weitet sich unvermindert aus. Die Gründe dafür werden immer vielfältiger. Ging es in der Vergangenheit vor allem um Brände, Explosionen und Naturkatastrophen sowie um den Ausfall von Lieferketten bis hin zu politischer Gewalt, so besitzen gegenwärtig Angriffe auf IT-Systeme in den Unternehmen eine deutlich größere Relevanz. Heutzutage sorgen digitalisierte Lieferketten und Plattformen für hohe Transparenz und die komplette Rückverfolgbarkeit von Warenströmen. Brände im Rechenzentrum, technische Ausfälle oder auch Cyberangriffe können für teure Betriebsausfälle in mehreren Unternehmen gleichzeitig sorgen, sofern sie alle auf dasselbe System zugreifen und nicht sofort auf manuelle Prozesse wechseln können.

IT-Sicherheit steht für Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz

Das Allianz Risk Barometer 2020 zeigt, dass Cybergefahren und der Klimawandel die beiden großen Herausforderungen für Unternehmen im neuen Jahrzehnt sind. Wenn sich die Entscheider nicht mit Cyberrisiken beschäftigen, kann dies die operative Leistung, die Finanzergebnisse und die Reputation ihrer Unternehmen maßgeblich beeinträchtigen. Die Vorbereitung auf Cyberangriffe ist eine Frage des Wettbewerbsvorteils und der wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit in Zeiten der Digitalisierung. Heutzutage kann es sich kein Unternehmen mehr leisten, die Risiken zu ignorieren und diese nebenher zu behandeln. Vielmehr muss innerhalb des Betriebs eine Sicherheitskultur aufgebaut werden. Schulungen zum richtigen Umgang mit sensiblen Daten und dem Verhalten bei Vorfällen sind ein Teil der Optimierung der eigenen Sicherheit. Damit auf technischer Ebene schwerwiegende Datenverluste verhindert werden, sollte das Unternehmen natürlich auch hier auf dem neuesten Stand sein.